WordPress vs. Joomla – Wo liegt der Unterschied?

WordPress, Joomla, Drupal oder Magento, mit Content-Management-Systemen ist es viel leichter geworden, auch als Anfänger eine Webseite zu erstellen. Mit ein paar Installationsschritten steht eine Software mit entsprechendem Backend bereit, und aufgrund einer Vielzahl an fertigen Designs kann fast direkt starten, um sich im Internet zu zeigen. Schaut man auf die gebräuchlichsten CMS in einer Gegenüberstellung, sieht man viele Gemeinsamkeiten, aber auch eine Menge Verschiedenheiten. Wie sieht das denn bei WordPress und Joomla aus?

Sprechen die Zahlen für sich?

Schaut man auf die nackten Zahlen, dann ist WordPress der klare Platzhirsch unter den CMS. Mit annähernd 65 % Marktanteil ist WordPress absoluter Marktführer, Joomla rangiert auf Platz 3 mit 3,5 %. Heißt das auch, dass WordPress nicht zu übertreffen ist? Wie es bei fast allem so ist, haben beide CMS Vor- und auch Nachteile.

In vielen Anwendungsbereichen eines CMS hat sich WordPress durchgesetzt, weil es generell kostenfrei, leicht bedienbar sowie flexibel zu erweitern ist. Doch der Marktführer ist nicht stets die beste Wahl, denn im Vergleich mit WordPress hat Joomla auch ein paar Vorzüge.

WordPress vs. Joomla – Häufig gestellte Fragen

Was sollten Anfänger verwenden WordPress oder Joomla?

Auch wenn sich beide CMS in etlichen Dingen gleich sind, liegt WordPress hinsichtlich der instinktgesteuerten Bedienbarkeit klar vorne. So gibt es die 5 Minuten Installation, was in der Tat auch meist zu schaffen ist, und man kann sofort mit der Webseite beginnen. Medien lassen sich ähnlich leicht einbinden wie in einer Textverarbeitung. Für so ziemlich jedes Problem existieren Lösungen durch ein Plugin, was dazu noch gut erklärt ist. WordPress verfügt über ein sehr übersichtliches Backend und man erreich rasch angenehme Resultate. Bei Joomla braucht es grundsätzlich eine gewisse Einarbeitungszeit, danach ist es aber gleichartig intuitiv anwendbar.

Wie sieht es mit der Sicherheit bei WordPress und Joomla aus?

In der Regel kann jede Webseite attackiert werden, das gilt auch Webseiten, die mit WordPress oder Joomla entwickelt wurden. Joomla gilt programmiertechnisch gesehen als ein wenig sicherer. WordPress Seiten sind durch die große Popularität des CMS öfter Angriffen ausgesetzt. Häufig wird versucht, die Webseite mit extrem schnellen aneinandergereihten Passwort-Kombinations-Versuchen zu hacken. Diese Form des Angriffs bezeichnet man als Brute Force.

Diese Angriffe lassen sich verhindern, indem das Login vom Standardpfad der Installation auf einen anderen Pfad legt oder in der .htaccess-Datei einen zusätzlichen Schutz einbaut. Ähnlich sind die Empfehlungen auch bei Joomla, wobei jedoch die generelle Sicherheit leicht besser beurteilt wird. Seit der Version 3.2 ist zudem die Option der Zwei-Faktor-Authentifizierung von Haus aus im System. Bei WordPress wird hierfür ein Plugin benötigt.

Nicht zu unterschätzen sind Sicherheitslücken bei beiden CMS, die aufgrund installierter Plugins, Elemente oder Module aufkommen können. Behalten Sie daher all diese Bestandteile stets up to date.

WordPress oder Joomla – Wer verfügt über die besseren Templates?

Sucht man nach Themes für WordPress und Templates für Joomla, bekommt man schnell Ergebnisse. WordPress bietet allerdings rund das Fünffache an Gestaltungsvorlagen im Vergleich zu Joomla. Bei Joomla gibt es allerdings kein Verzeichnis für Templates und muss diese über die Seiten der Anbieter durchforsten. Bei Joomla lassen sich allerdings mehrere Templates in einer Webseite verwenden, so beispielsweise, wenn der Shop anders aussehen soll als die eigentliche Firmenpräsentation. Und es gibt auch Templates, durch die das Backend angepasst werden kann.

Wie nützlich sind die Erweiterungen?

Den Unterschied macht hier lediglich die Anzahl der angebotenen Erweiterungen. Durch die großen Communitys bekommt man für so ziemliche jede Erweiterung eine Beurteilung oder kann anhand der gestellten Fragen einschätzen, ob eine Erweiterung Probleme macht. WordPress zeigt bei den Plugins an, ob diese mit der installierten Version kompatibel sind. Auch bei Joomla wird dies entsprechend in der Detailansicht angezeigt.

Jeder Nutzer muss sich ein Qualitätsurteil selbst formen. Ein guter Hinweis ist die Anzahl der Downloads bei WordPress-Plugins. Außerdem gibt es bei beiden CMS auch Beurteilungen von Nutzern als Entscheidungshilfe. Ob Erweiterungen kostenpflichtig sind, sieht man bei Joomla bereits in der Übersicht. Bei WordPress muss man hierzu in “Weitere Details” nachschauen.

WordPress oder Joomla – Wer liegt beim SEO vorn?

Die Suchmaschinenoptimierung ist für Webseiten von großer Bedeutung. Neben einer guten Content-Planung sollten CMS auch gut für SEO gewappnet sein. Wie steht es da um Joomla und WordPress?

Einige SEO-Maßnahmen sind bei WordPress von Haus aus integriert, so beispielsweise die einfach anzupassenden URLs, die Permalinks. Viele weitere SEO-Möglichkeiten sind in der riesigen Plugin-Bibliothek zu finden. SEO als Suchbegriff bei den Plugins wirft über 3.500 Einträge aus.

Auch Joomla bietet einige SEO-Optionen. Artikel können beispielsweise mit Meta-Beschreibungen und Keywords versehen und dadurch optimiert werden. In der Konfiguration von Joomla können die URLs der Seiten SEO optimiert werden. Bei den Erweiterungen stehen rund 100 Einträge zur Auswahl bereit, um die Webseite zu optimieren.

WordPress vs. Joomla – Welcher Support ist besser?

Allein der Marktanteil sagt hier schon vieles aus. Die riesengroße WordPress-Community ist das Ass im Ärmel des Marktführers. Durch die große Beliebtheit von WordPress sorgt dafür, dass unzählige Entwickler-Webseiten, WordPress-Blogs und Facebook-Gruppen vorhanden sind. So findet man so gut wie zu jeder Frage oder jedem Problem eine gute Antwort, die obendrein zumeist mit Erfahrungen bestückt ist. Gut strukturiert ist auch die deutsche Supportseite.

Die Joomla-Entwickler bieten gleichermaßen ein umfassendes Forum mit täglich Dutzenden von neuen Beiträgen. Auf Facebook gibt es zwei Gruppen mit rund 30.000 Mitgliedern. Dadurch lassen sich auch bei Joomla Antworten finden, mit denen Probleme gelöst werden können.

Fazit

Insgesamt gesehen fällt der Vergleich von WordPress mit Joomla pro WordPress aus, das durch leichte Handhabung sowie mit der Vielzahl von Plugins und Themes klar punkten kann. Joomla empfiehlt sich aufgrund der umfangreichen Strukturen und detaillierten Design-Anforderungen für größere Internet-Projekte.